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Die Bosch D-Jetronic war 1967 die erste Großserien elektronische Einspritzung der Welt. - Bosch's D-Jetronic was the first mass-production electronic fuel injection.

Leerlaufgemischsteuerung verändern (stärker abmagern)

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25 Apr. 2018 11:27 #9172 von Frank S
Hallo zusammen,

mir stellt sich die Frage, ob man das Steuergerät modifizieren kann um das Leerlaufgemisch weiter abzumagern.

Hintergrund ist folgender. Ich habe mir im Winter einen neuen Motor gebaut, durch die etwas größere Überschneidung der Nockenwelle ist der Ansaugdruck im Leerlauf höher als original. Der Motor läuft mittlerweile ziemlich perfekt, nur im Leerlauf ist er deutlich zu Fett.

Die Frage ist nun, ob man durch Veränderungen im Leerlaufschaltkreis auf der Platine den Einsatzbereich des Potentiometers Richtung Mager verlagern kann?

Bin schon auf Antworten gespannt!

Viele Grüße,
Frank
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25 Apr. 2018 13:42 #9174 von Dr-DJet
Hallo Frank,

ohne in den Schaltplan gesehen zu haben oder Dein Steuergerät zu kennen: Prinzipiell Ja. Es kann aber sein, dass man ein anderes Poti dazu nehmen sollte. Die originalen gibt es nicht mehr und das ist blöd, das zu ersetzen. Da muss man die Achse zurecht sägen und feilen. Am Ende ist das Poti aber dem Saugrohrdruckfühler überlagert. Irgendwo ist da also auch Ende.

Viele Schraubergrüße - best regards, Dr-DJet Volker
Alles für den Mercedes-Benz R/C 107 und W116 in der SLpedia Sternzeit 107

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25 Apr. 2018 13:56 - 25 Apr. 2018 14:25 #9176 von Frank S
Hallo Volker,

Danke für die schnelle Rückmeldung.

Die Überlagerung mit dem SDF ist das Problem. Deshalb die Frage ob der Einstellbereich des Potentiometers durch Modifikation im Leerlaufschaltkreis nach unten verschoben werden kann. Das Poti funktioniert einwandfrei, ist halt voll am Anschlag...

Steuergerät ist das 0 280 000 044.

Viele Grüße,
Frank
Letzte Änderung: 25 Apr. 2018 14:25 von Frank S.
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25 Apr. 2018 18:01 #9177 von Dr-DJet
Hallo Frank,

das ist eine diffizile Frage. Ich hätte da eine Idee, was man probieren könnte. Das werde ich aber hier nicht schreiben, weil ich damit diejenigen, die wegen anderer Probleme einen zu fetten Leerlauf-CO haben, auf die falsche Spur lenken würde, an Steuergeräten herum zu pfuschen.

Ich muss Dich auch darauf hinweisen, dass eine Veränderung von Hubraum, Steuerzeiten, Ansaugwegen etc. die D-Jetronic nicht mehr das tut, was sie soll: Nämlich den Motor ungeregelt und nur gesteuert möglichst nahe an Lambda 1 zu fahren. Warum? Alle diese Maßnahmen verändern den Füllungsgrad eines Motors erheblich. Was ist das? Der Motor hat 1,7 l Hubraum. Es passen aber nie 1,7l Luft hinein. Je nach Strömungsverhätnissen werden so ca. 70-80% erreicht. Und genau die Kurve des Motors ist im Steuergerät im Funktionsblock Drehzahlkompensation mit bis zu 4 Unterkurven, sie sich zur Gesamtkurve aufaddieren, hinterlegt. Änderst Du jetzt die Strömungsverhältnisse durch andere Ansaugwege, Steuerzeiten oder Aufbohren des Hubraums, ändert sich das alles. Dann muss die D-Jetronic speziell in diesem Bereich angepasst werden. Das ist mehr als ein Widerstand, der die Wirkung des Potis verändert. Das Poti ist nur ein Spannungsteiler, der eine Gleichspannung in den Sekundärkreis des Basis Einspritzimpulses injeziert, genau wie die Drehzahlkompensation und die grundlegende Gleichspannung dort. Ich fürchte, dass Du dann den gesamten Basis-Einspritzimpuls neu abstimmen müsstest. Wenn Du das machst, dann die Drehzahlkompensation. Deshalb waren auch damals für jeden Motor andere Steuergeräte vorhanden.

Ich rate Dir davon ab.

Viele Schraubergrüße - best regards, Dr-DJet Volker
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25 Apr. 2018 18:46 #9180 von Frank S
Hallo Volker,

alles klar, vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Viele Grüße,
Frank
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01 Mai 2018 18:18 #9213 von mp3
Hallo,
also es soll jetzt hier nicht über meinen Fall diskutiert werden, aber...

...sollte nicht der SDF die veränderten Werte wahrnehmen. Ich vermute in meinem Fall doch mal das ein 3-Liter-Motor auch mehr Unterdruck erzeugt, als ein 2,8er.
Dann müßte doch auch mehr angefettet werden.
Oder?

Gruß Stefan
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01 Mai 2018 18:36 - 01 Mai 2018 18:37 #9214 von nordfisch
Hallo Stefan,
die Abstimmung des SDF auf die Motorcharakteristik ist das Problem. Er regelt ja nicht linear, sondern in einer definierten Kurve. Diese variiert von Motormodell zu Motormodell.
Und: Ein höherer Unterdruck würde nicht zu einem fetteren, sondern zu einem mageren Gemisch führen.
Bei weit geöffneter Drosselklappe (Vollgas) ist der Unterdruck im Saugrohr am geringsten <der absolute Druck am höchsten>.
Hört sich komisch an, weil es der allgemeinen Vorstellung widerspricht - ist aber so.

Glücklicherweise wird bei deinem Motor bei Vollgas der Volllastkontakt geschaltet - d.h. das Steuergerät wird unabhängig vom SDF die maximale Kraftstoffmenge einspritzen.

Gruß
Norbert
Letzte Änderung: 01 Mai 2018 18:37 von nordfisch.
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01 Mai 2018 18:59 #9215 von Dr-DJet
Hallo Stefan,

der Unterdruck würde nur höher werden, wenn die Drosselklappe geschlossen ist und die Zylinder dann Luft ansaugen. Du könntest mal an Deinem und einem anderen guten 2.8er Motor den Unterdruck im Leerlauf messen und vergleichen. Bei offener Drosselklappe strömt in der Volllast einfach Luft nach.

Viel limitierender ist aber die Gestaltung der Ansaugwege und der Ventile bzw. die Steuerzeiten. Mit anderen Worten: Wie viel Zeit hat der Kolben, um die Luft gegen welchen Widerstand in den Kolben strömen zu lassen. Das nennt sich dann den Füllungsgrad. Und der ist in erster Linie abhängig von der Drehzahl, weshalb in jedem Steuergerät eine für den Motor spezifische Füllungsgradkurve (Kennfelder konnte man ohen digitale Elektronik noch nciht machen) eingebaut ist. Und genau da liegt dann der Hase im Pfeffer, wenn man Zylinderkopf und Hubraum bearbeitet hat.

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01 Mai 2018 19:44 #9217 von mp3
Hallo,
i.k. ich glaube ich habe verstanden.
Der Unterdruck ist am Größten bei geschlossener Drosselklappe.

Aber ein hubraumgrößerer Motor erzeugt doch eher mehr Unterdruck, richtig?
Wenn ja, wäre das beim Vergleich bei zum Beispiel 50prozentig geöffneter Drosselklappe ja ähnlich.
Und das wäre ja sogar kontraproduktiv - hieße ein hubraumgrößerer Motor liefe bei unmanipulierter Einspritzanlage zu mager.
Denke ich da richtig?

Gruß Stefan
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01 Mai 2018 20:04 #9218 von nordfisch
Ja, Stefan...
deshalb sind wir auch besonders auf die Messwerte gespannt, die deine Lambdasonde im Betrieb liefert.

Wir haben keine genaue Vorstellung, wie stark die Abweichungen in welchem Lastbereich sind.

Also: Prima, dass du dran bleibst und danke für deine Berichte...

Gruß
Norbert.
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01 Mai 2018 20:23 #9219 von mp3
Hallo Norbert,
ja spätestens am Wochende wirds soweit.

Gruß Stefan
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02 Mai 2018 20:32 #9223 von Frank S
Hallo Stefan,

vorausgesetzt Du hast noch die original NW montiert, kannst Du den SDF anpassen. Bei mir ist das Problem, dass ich mehr Hubraum, leicht modifizierte Kanäle, höhere Verdichtung und eine andere NW verbaut habe, dadurch ist der Ansaugdruck im Leerlauf etwas höher als bei höherer Drehzahl, dadurch läuft der Motor im Leerlauf zu Fett.
Das Problem solltest Du aber nicht haben.

Viele Grüße,
Frank
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02 Mai 2018 21:22 - 02 Mai 2018 21:25 #9224 von mp3
Hallo Frank,
ähm... bei mir ist gar nichts mehr original.
Bei Opel gab es ja keinen 3-Liter mit D-Jetronic.
Nockenwelle ist entweder vom 2,5er oder 2,8er bei einem 3Liter-Unterbau. Kopf mit gehärteten Ventilsitzen nachgerüstet. Dabei die Ventile etwas tiefer gesetzt, um mit der Verdichtung nicht zu hoch zu kommen, bzw. ungefähr so zu bleiben. Das wurde irgenwie berechnet durch auslitern u.s.w. .... Kanäle sind ebenfalls geglättet, sprich von Graten und Absätzen befreit.

Nun, .... zumindest komme ich mit dem Leerlauf zurecht. Mein Poti steht mittig bei 2,8% CO.

Gruß Stefan
Letzte Änderung: 02 Mai 2018 21:25 von mp3.
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03 Mai 2018 09:04 #9225 von Frank S
Hallo Stefan,

du hast aber eine D-Jetronic Nockenwelle. Das hilft sehr.

Dein Unterdruck im LL passt ja, aber das hat nichts mit dem Fahrbetrieb zu tun, der zusätzliche Hubraum benötigt eine höhere Einspritzmenge, wirst ja sehen, wie der Motor im Fahrbetrieb läuft.
Wie sind alle auf Messdaten gespannt.
Wie Du die mehr Einspritzmenge erreichst kann ich dir nicht sagen, da ich mich noch nie mit anderen als den VW Systemen befasst habe, allerdings schon sehr viel mit diesen herumexperimentiert. Norbert und Volker kennen sich Systemübergreifend viel besser aus und Luftgekühlt ist anders als Wassergekühlt...

Man muss sich halt immer im klaren darüber sein was man mit dem Motor macht, denn durch falsche Einstellung stirbt der schnell...

Viele Grüße,
Frank
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