Übersicht Bosch Jetronic Einspritzsysteme bis 1993
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Bosch begann seinen Siegeszug mit der Einspritzung Jetronic im Jahre 1967 im VW Typ 3 1600E für den USA Markt. Aber danach gab es noch viele Varianten der D-, K-, L- und Mono-Jetronic bis sie schließlich in die Motronic mündeten. Hier eine graphische Repärsentation der Varianten bis 1989.
Bosch Einspritzsysteme 1951 - 1989 mit Fokus auf die Jetronic Familie
1951 begann Bosch mit dem Bau von mechanischen Einspritzpumpen für Automobile im Gutbrod Superior 600 und Goliath GP 700. Berühmt wurden die Einspritzpumpen durch den Renneinsatz im Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer. Diese mechanischen Einspritzpumpen blieben aber immer nur den Luxuswagen und den Diesel Fahrzeugen vorbehalten.
Anders verhielt es sich in 1967. Mit der ersten elektronischen Einspritzung in der Großserie Jetronic legte Bosch den Grundstein für eine ganze bis heute anhaltende Generation an Einspritzsystemen. Der D-Jetronic folgten schnell die L-Jetronic und die mechanische K-Jetronic. Ab 1979 wurde diese Motorsteuerung dann konsequenterweise auch mit der Zündungssteuerung zur Motronic integriert. Nachfolgend will ich die Geschichte der Jetronic Familie von 1967 bis 1989 dokumentieren. Es ist vielfältiger als ich erwartet habe. Einige Informationen wie erste Fahrzeuge oder Details zu LH-Motronic und KE-Motronic fehlen mir noch. Ich freue mich, wenn Ihr die beitragen oder kleine Fehler ausmerzen könnt.
Es ist eigentlich erstaunlich, dass die Robert Bosch GmbH einen solchen Wettbewerb im eigenen Haus zugelassen und gefördert hat. Es zeigt sich aber, dass das gegenseitige Anstacheln genau der Punkt war, der die beiden Fraktionen in Bosch zu Höchstleistungen getrieben hat. Welche Fraktionen meine ich? Intermittierend versus kontinuierliche Einspritzung? Nein es geht um die Mechanik versus Elektronik!
Mit der Entwicklung der mechanischen Einspritzpumpen - egal ob unterdruckgesteuert oder zwangsgesteuert - hatte Bosch eine Cash-Cow, die sie bei Luxus Benzin Fahrzuegen und vor allem auch bei Diesel Fahrzeugen melken konnten. Als in den 60er Jahren die Elektronik im Automobil das Laufen lernte und klar war, dass die Einspritzpumpen die ständig verschärften Abgasvorschriften in den USA nicht mehr würden einhalten können, wagte die Elektronik den ersten Versuch als inJEction elecTRONIC. Und Bumm, ein neuer Star war geboren, der den Namen Jetronic prägte. Diese Elektrnik ersetzte auch in immer mehr Fahrzeugen die Vergaser wie zum Beisiel im VW 1600 E als erstem Jetronic Fahrzeug in 1967. Nicht ganz freiwillig, aber der Vergaser hätte die US Abgasvorschriften nicht geschafft.
Natürlich war das ein herber Dämpfer für die erfolgsverwöhnten Mechaniker in Bosch und so sannen sie auf Revanche. Schon 1973 kamen sie mit der K-Jetronic auf den Markt. Ab diesem Moment hieß die ursprüngliche Jetronic zur Unterscheidung D-Jetronic. Eigentlich ein falscher Name für die K-Jetronic, denn mit Injection Electronic hatte sie so gar nichts am Hut. Aber der Markenname Jetronic war nun mal gut eingeführt. Die K-Jetronic wurde möglich durch CNC Bearbeitungszentren, die es erlaubten, einen Block Eisen hochpräzise und in hohen Stückzahlen in Mengenteiler zu verwandeln. Sie ist also bis auf die Benzinpumpe rein mechanisch.
Zur gleichen Zeit kam der Nachfolger der ursprünglichen Jetronic als L-Jetronic auf den Markt. Die K-Jetronic war aber so viel erfolgreicher als die L-Jetronic, dass es fast nach einer Rückeroberung des Marktes durch die Mechaniker in Bosch aussah. Nur mühsam setzte sich die L-Jetronic hauptsächlich bei BMW, Opel und Fiat durch. Die Großen wie Mercedes-Benz und Volvo schwenkten wieder ganz auf die K-Jetronic um. Der VW Konzern war zweigeteilt.
Also ein Siegeszug der Mechanik über die Elektronik mit ihren Kinderkrankheiten? Nun wir wissen es natürlich alle, dass heute die Elektronik die Mechanik komplett verdrängt hat. Die Elektronik kam im BMW 633 CSi mit der Motronic zurück, die endlich Motorsteuerung und Zündungssteuerung vereinte. Ständig schärfere Abgasvorschriften und die bessere Leistungsausbeute taten das ihre dazu. Die mechanische KA-Jetronic bekam eine Elektronik als KE-Jetronic aufgepfropft. Aber intrinsisch war diese Regelung nie. Der Mengenteiler als deren Hauptprinzip hatte dann auch Mitte der 90er Jahre ausgedient. Am Ende hat sich also die Elektronik nach einem 25 Jahre dauernden Wettstreit in Bosch durchgesetzt und die K-Jetronic blieb eine Sackgasse der Geschichte.
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Disclaimer: Jetronic, D-Jetronic, L*-Jetronic, K*-Jetronic, Mono-Jetronic und Motronic sind eingetragene Warenzeichen der Robert Bosch GmbH.