Vor Kurzem habe ich mir eine Myford ML7 Drehmaschine mit original Unterbau und Auffangwanne gekauft. Da ich sie im Keller aufgestellt habe, musste ich Ober- und Unterteil zerlegen und im Keller wieder zusammensetzen. Die Kabel hatte ich zwar markiert, nur leider haben sich die Markierungen verwischt. Also musste ich den Schaltplan aufnehmen, verstehen und neu verkabeln.
Die Elektrik der Myford ML7 besteht aus einem Dahlandermotor, einem Umschalter für vorwärts / rückwärts in jeweils 2 Geschwindigkeiten und einem Klemmkasten an der Rückseite. Um Drehmaschine und Unterschrank voneinander zu trennen, hatte ich die Kabel im Klemmenkasten des Motors gelöst und herausgezogen. Leider sind sie alle gleichfarbig, so dass auch die geschossenen Fotos keinen Aufschluss mehr gaben.
Was ist ein Dahlandermotor? Er ist speziell für Lüfter und Drehmaschinen gebaut und erlaubt den Betrieb des Motors in Dreick- und Doppelsternschaltung. Durch dei Umschaltung bei gleicher Spannung (3 Phasen 380V) wird hier die Polzahl verändert, so dass der Motor eine Verdoppelung der Drehzahl erfährt. In meinem Fall reden wir von 1400/min in Stufe I und 2800/min in Stufe II. Wie aber die 7 Kabel vom Wendeschalter wieder im Klemmenkasten des Motors anschließen? Eines war klar, es war nur Erdung. Die 6 weißen anderen musste ich durchklingeln. Sie enden an dem glücklicherweise beschrifteten Wendeschalter. Er bekommt die 3 Phasen R, S, T sowie den Neutralleiter N vom Anschlusskasten hinter der Drehmaschine. Diese verteilt er auf die Anschlüsse U, V, W und U1, V1, W1 zum Motor hin. In Stufe I werden U, V, W mit R, S, T verbunden, U1, V1, W1 sind nicht verbunden. Der Nullleiter ist sowieso immer durchgeschleift. Vorwärts und rückwärts wird über die Verdrehung der 2 Phasen R-U und S-V in R-V und S-U vorgenommen. U, V, W werden auf die unteren 3 Klemmen in der Klemmbox des Motors gelegt. Jede Phase ist damit über 2 serielle Motorwindungen mit den beiden anderen verbunden. Der Motor nimmt so 2,4 A auf bei einer Leistung von 0,37 kW und einer Drehzahl von 1400/min.
In Stufe II werden jetzt jeweils 2 Motorwindungen parallel zum Stern geführt. Dadurch erhöhen sich Strom und Drehzahl. Wie wird das erreicht? Die 3 Phasen R, S, T werden jetzt mit U1, V1, W1 in der oberen Reihe der Klemmleiste des Motors verbunden. Die Kabel der unteren Reihe U, V, W werden im Drehschalter zum Doppelstern miteinander verbunden. Ergebnis: Der Motor erhöht die Stromaufnahme auf 2,7 A bei einer Drehzahl von 2800/min und einer Leistung von 0,5 kW.
Und hier noch der Schaltplan