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Ventilschaftdichtungen und Spiel in Ventilführung

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22 März 2019 18:18 #11190 von Wilhelm
Hallo Allerseits,

nachdem ich bei meinem 300 SEL 3,5 Bj. 1972 wirklich ALLES an der D-Jetronic wieder auf Vordermann gebracht habe, habe ich nun nach Wiederstart des Motors bei der Einstellung der Zündung bei 3.000 U/min festgestellt, dass der Wagen sehr stark Öl qualmt :-(

Der Motor hat wohl ca. 10 Jahre gestanden, da ist es nachvollziehbar, dass die Ventilschaftsichtungen hart geworden sind und ausgewechselt werden müssen. Ich habe mir dazu Originalersatzteile von MB besorgt und heute mit der Arbeit begonnen.

Beim Ausbau der ersten alten Ventilschaftsichtungen hat sich bestätigt, dass die alten Dichtungen knüppelhart sind und deshalb nicht mehr vernüftig abdichten können. Öl muss also in den Verbrennungsraum gelangen, wodurch die Qualmerei erklärt ist.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:

Ich habe festgestellt, dass sich das Auslaßventil mit Daumen und Zeigefinger leicht etwas hin und her bewegen lässt (Spiel), während das Einlaßventil kein Spiel aufweist. Ich würde gerne wissen wollen, ob jemand mir da etwas zu sagen kann, ob ein leichtes Spiel noch als normal angesehen werden kann oder nicht. Wenn nicht, bedeutet das für mich Ausbau der Zylinderköpfe und mindestens Einbau neuer Ventilführungen.

Im Anhang füge ich zur Verdeutlichung zwei Bilder an.

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Viele Grüße

Wilhelm
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23 März 2019 09:06 #11193 von hanni-55
Hallo Wilhelm, bevor ich so eine aufwendige Aktion starte,würde ich an deiner Stelle erst mal die Ventilschaftabdichtungen machen.Ein wenig Spiel hat man immer und das entsteht nicht durch lange Standzeit.Und beachte die Viskosität des Motoröles,das es nicht zu dünn ist.
Schöne Schraubergrüße,: Hans Fabi
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23 März 2019 09:35 #11194 von hanni-55
Ich weis nicht ob das an deinem Motor machbar ist,aber bei verschiedenen Motoren kann man die Ventilschaftabdichtungen erneuern, ohne die Zylinderköpfe abzubauen.
Mit einem entsprechenden Luftanschluß wird durch die Zündkerzenbohrung Luft in den ensprechenden Zylinder dosiert reingelassen,und somit bleiben die Ventile oben und mit dem entsprechendem Werkzeug kann man sich bis zu den Ventilschaftabdichtungen ranarbeiten.Spart enorm viel Zeit und Ausgaben für den Kopfdichtungssatz.
Hans F.
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23 März 2019 19:58 #11197 von Wilhelm
Hallo Hans,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich habe schon wahnsinning viel Arbeit in den Motor investiert und damit einfach nicht gerechnet. Die lange Standzeit bezog sich auf die hart gewordenen Ventilschaftdichtungen. Damit hätte ich vielleicht rechnen sollen.. Auf dem einen der zwei Fotos siehst du bereits die neuen Ventilschaftdichtungen im eingebauten Zustand. Der Einbau der Ventilschaftdichtungen geht tatsächlich ohne dass man den Kopf dafür abnehmen muss.

Jetzt wäre es für mich gut zu wissen, wieviel Spiel denn noch normal ist. Ich habe ein kleines Video gemacht, aber Videos kann man hier nicht hochladen oder?

Viele Grüße

Wilhelm
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23 März 2019 20:57 #11198 von Wünsch
Hallo Wilhelm,
das Verbrennen von Motoröl, wenn es die Ventilschaftdichtungen sind, kommt über die Einlassventilschaftdichtungen. Weil an diesem Einlass der Unterdruck vom Ansaugtakt ansteht, dadurch kann Motoröl in den Brennraum gelangen. Also erneuern und testen.
Zu dem Spiel der Auslassventile, diese haben leider sehr oft Spiel bei diesem Motormodel.
Bei dem Motor den ich gerade in Überholung habe, war das Spiel der Auslassventil sogar von Zyl.zu Zyl unterschiedlich. Das Spiel kann man ja auch messen, wenn ich Schularbeiten mache,werde ich es mal raussuchen.
Also Schaftdichtungen erneuern und hoffen, sonst ist das Problem höchtswarscheinlich größer, und bedarf weiterer Prüfung. Wie Druckverlusttest der Zyl. in verschiedenen Kolbebständen ggf Zyl. mit Kamera begutachten.
Eine gewisse Aussage Aussage erhält man auch über die stärke der Ausströmung der Kurbelgehäuseentlüftung. Um soweniger um so besser.
Also viel Glück :)
Gruß
Klaus
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24 März 2019 10:42 #11199 von Wilhelm
Hallo Klaus,

das klingt ja erst einmal gut. Die alten Ventilschaftdichtungen sind so dermaßen hart, dass diese definitiv nicht mehr abdichten konnten. Beim Einlassventil hatte ich, wie geschrieben ja gar kein Spiel.
Besteht vielleicht. die Möglichkeit, dass ich dir einmal das kleine Video schicken könnte? Du hast ja offensichtlich Erfahrung mit diesem Thema. Vielleicht siehst du dann viel mehr, was mir hilft.
Vielleicht über PN einmal Mobilnummer für WhatsApp o.ä. austauschen?

Viele Grüße



Wilhelm
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24 März 2019 12:36 #11200 von Wünsch
Moin Wilhelm,
wuensch-kfz@t-online.de

Gruß
Klaus
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25 März 2019 13:17 #11211 von uliw
Hallo Leute. Vielleicht kann das ein wenig helfen. Laut DB Tabellenbuch PKW von 1972 wird angegeben ; Innendurchmesser der Ventilführungen M116/117 : Einbautoleranz bzw.Neuwert Einlass:9,000-9,015 Verschleissgrenze 9,025 mm. Auslass 11,000-11,018 Verschleissgrenze 11,030 mm. Vielleicht kannst du das Spiel mit einer Messuhr direkt oberhalb der Ventilführung wenigstens in etwa messen und du hast einen Anhaltspunkt über den Zustand der Führungen Gruss Uli

" Was DAIMLER-BENZ gemacht hat soll der Mensch nicht ändern"
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25 März 2019 21:43 #11224 von Wünsch
Hallo Uliw,
richtig präzise rausgesucht. Bei meinem letzten DB V8 108 habe ich die Auslass- Ventilführungen vom Motoreninstandsetzer fachgerecht erneuern lassen. Im normal Fall werden die Führungen nach dem einsetzen ja passend gerieben, Leider gab es dort nichts zum passend Reiben, sogar leichtes spiel, obwohl die Führungen OT waren. Da Du ja DB Fan bist, gibt uns Beiden das zu denken.
Gruß
Klaus
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26 März 2019 10:04 #11233 von Wilhelm
Hallo Uli,
Hallo Klaus,

Vielen Dank für Eure Meinungen und Tips. Ich konnte gestern kurz mit Klaus telefonieren und habe über einen Schrauberfreund auch noch eine weitere Meinung von einem Motoreninstandsetzer, der bei bei einem Classic Sterne Center arbeitet, bekommen, die sich komplett mit der Aussage von Klaus deckt.

Ergebnis:
Mein Motor hat auf allen Zylindern um die 12 bar Kompressionsdruck, was eine sehr gute Ausgangsbasis ist und erst einmal nicht dazu verleitet, die Köpfe abzubauen. Das Spiel in der Ventilführung habe ich nur bei den Auslassventilen. Gestern Abend habe ich Zylinder 1-4 bearbeitet. An allen 4 Einlassventilen hatte ich gar kein Spiel, bei allen 4 Auslassventilen war etwas Spiel vorhanden. Alle ALTEN Ventilschaftdichtungen waren knüppelhart oder steinhart, ganz nach Belieben im Vergleich beschrieben. Auf jeden Fall sind die so hart, als seien sie aus einem festen Material gegossen.

Ich habe mich jetzt entschieden, zunächst einmal nur NEUE Original MB Ventilschaftdichtungen überall einzubauen. Die Info, dass im Prinzip eigentlich auch nur Öl über die Einlassventile in die Zylinder gelangen kann und ich dort gar kein Spiel habe, hat mir die Entscheidung erleichert. Dass die ALTEN Ventilschaftdichtungen nicht mehr dichten können ist unstrittig. Würde ich den Kopf ausbauen, ist nicht vorhersehbar, was mich da noch alles erwartet und wie ich damit umgehen würde. Wenn man erst einmal so tief vorgedrungen ist, kommt man schnell an die Fragen, wo man anfängt und wo man aufhört. Es ist nicht gewährleistuet, dass nach diesem enormen (!) Aufwand wirklich später auch alles besser funktioniert (Ich bin nur Autodidakt, der das ganze hier nicht gelernt hat).

Also kurz um:
Ich ziehe die Aktion mit dem Wechsel der Ventilschaftdichtungen jetzt professionell bis zu Ende durch. Danach muss das Auto fahrbereit werden (ich arbeite noch in den letzten Zügen der Überholung der Luftfederung) und dann muss der Wagen erst einmal ordentlich fahren. Er hat mindestens 10 Jahre gestanden. Ich werde später hier berichten, wie es ausgegangen ist.

Wenn es nichtden gewünschten Erfolg brinegn sollte, dann nehme ich mir die Aktion für den nächsten Winter vor.

Vielen Dank noch einmal für Eure Rückmeldungen, die mir sehr geholfen haben.

Viele Grüße

Wilhelm
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