Motor startet nicht mehr

Hallo liebe Gleichgesinnten,

ich besitze einen Mercedes-Benz W123 mit Motor M110. Dieser hat eine K-Jetronic Einspritzanlage und sprang bis vor Kurzem sehr gut an und läuft allgemein sehr gut.
Seit geraumer Zeit war mir aufgefallen, dass die höhere Leerllaufdrehzahl, die sich nach Motorstart eigentlich einstellt, nicht mehr richtig wahrzunehmen war.
Ich fahre allerdings recht selten und habe die Sache erst mal weiter beobachtet.
Dann ist das Auto schlecht angesprungen. Wenn es dann lief, war alles wie immer. Auch im warmen Zustand ließ sich das Auto wieder ohne Probleme starten.
Nun startet das Auto nicht mehr. Ich habe zunächst den Warmlaufregler getauscht. Vor 20 Jahren hatte ich vom Vorbesitzer viele Ersatzteile mitbekommen. Ich habe den Warmlaufregler mit der Heißluftpistole erhitzt und konnte die Funktion nachvollziehen. Auch der zweite Warmlaufregler brachte keinen Erfolg.
Dann habe ich das Kaltstartventil gewechselt. Ohne Erfolg.
Dann habe ich den Thermoschalter zum Kaltstartventil gewechselt. Keinen Erfolg. Die Messwerte beider Thermoschalter sind ca. 60 Ohm für den Schalter und ca. 200 Ohm für die Heizung. Mir kommen die 60 Ohm für den Kontakt sehr hoch vor, aber da beide Kontakte gleichartig sind, habe ich das bislang tendenziell ausgeschlossen.
Wenn man den Widerstand in den Stecker zum Kaltstartventil hinein misst, misst man etwa die 60 Ohm vom Kontakt. Wenn man dann den Stecker am Thermoschalter abzieht, geht der Widerstand gegen unendlich. Ich schließe daraus, dass das Kabel in Ordnung ist.
Dann habe ich das Kaltstartventil ausgebaut, die Leitung nach oben gedreht und alles wieder zusammengebaut. So kann man die Funktionsweise des Ventils überprüfen. Beim Starten öffnet das Ventil nicht (kein Sprit).
Dann habe ich die Abdeckung vom Kraftstoffrelais abgebaut und die Relais darin beim Start beobachtet. Mit Drehen den Zündschlüssels zieht zuerst das Pumpenrelais an. Das zweite Relais, welches offensichtlich für das Kaltstartventil verantwortlich ist, zieht bei Motorstartversuchen allerdings nicht an. Ich hätte vermutet, das durch Andrücken des Relais das Ventil geöffnet wird. Dem ist aber nicht so.
Kann mir jemand sagen, ob die Messwerte am Thermoschalter in Ordnung sind? (60 Ohm). Wer hat eine Idee, wie ich das Problem weiter eingrenzen kann. Ich wäre drauf und dran, die Platine vom Kraftstoffventil genauer zu untersuchen. Vor 15 Jahren hatte ich da schon Probleme mit kalten bzw. gerissenen Lötstellen. Damals allerdings gab es Probleme mit der Kraftstoffpumpe. Vielleicht hat jemand einen Schaltplan für das Teil? Gut und gerne kann ich auch neue Platinen fertigen und zur Verfügung stellen.

Ich bin für jeden Rat dankbar.

Freundliche Grüße,
Patrick

Hallo Patrick,

brücke mal 87 und 15 am Kaltstartventil mit einem Kabel mit Sicherung 8A drin. Wenn Dein Fahrzeug dann fährt, kennst Du den Fehler.

Wenn es das nicht ist, müsstest Du mal die Benzindrücke messen . Also Systemdruck, Steuerdruck KALT und WARM sowie den Haltedruck nach 10 und 20 Minuten.

Hallo Patrick,
die Kaltstarteinrichtung bestehend aus ThermoZEITschalter und Kaltstartventil ist eigentlich sehr simpel verschaltet und in keine Elektronik eingebunden.
Das Startsignal (Klemme 50 vom Anlasser) liegt dort beim Starten an - Masse wird über den Thermozeitschalter geschaltet.
Je nach Außen- oder Motortemperatur aber auch nur sehr kurz oder gar nicht.
Unter 'Downloads' findest du eine Prüfanleitung für den TZS (Opel), die mit ggf. Anpassung der Schalttemperatur auch für dein Auto passt.
Nur den Widerstand zu messen genügt nicht.

Bei den jetzigen Temperaturen sollte das Fahrzeug auch komplett ohne die Kaltstarteinrichtung einwandfrei anspringen. Manche klemmen sie komplett ab, weil sie eben nur im Sommer fahren.

Ich fürchte, du wirst den Fehler woanders suchen müssen.

Gruß
Norbert

Hallo zusammen,

zunächst vielen Dank für die dienlichen Antworten.
Ich habe Klemme 87 und 15 mit Kabel und Sicherung gebrückt. Allerdings am Sockel vom Kraftstoffpumpenrelais. So war das sicherlich gemeint (?). Habe auch einen Übersichtsschaltplan im Bosch Heft gefunden, so dass ich die Funktion nachvollziehen kann. Der Versuch blieb leider ohne Erfolg. Fahrzeug springt nicht an. Zusammen mit der schlüssigen Antwort von Norbert ist klar, dass es nicht am Kaltstartventil liegen kann.
Ich habe mich zwischenzeitlich mit dem Taktventil vom G-KAT beschäftigt. Rein akustisch hört man das Ventil takten. Ich habe das Taktventil dennoch probeweise ausgebaut und die Anschlüsse an den Leitungen zur Einspritzanlage (Rückleitung und Anschluss zum Warlaufregler) gut abgedichtet. Das Auto ist dann sehr schwerfällig angesprungen, hällt aber kein Standgas und geht wieder aus. Also keine wirkliche Besserung und am Taktventil kann es m.E. nicht liegen.

Mit dem Manometer zum Messen der Drücke habe ich mich schon beschäftigt. Ich werde mal mit meinem Hydraulik-Händler reden, wie er mir helfen kann.
Allerdings kann ich den Druck im warmen Zustand ja aktuell nicht messen. Sinnvoll wäre es vermutlich, den Systemdruck zu messen. Ich gehe davon aus, dass dieser ja zu niedrig sein muss. Allerdings stellt sich mir die Frage, was man mit dem Messergebnis dann weiter macht? Ein recht plötzliches Verstellen vom Druck kann ich mir eigentlich schlecht vorstellen. Eingestellt habe ich die Drücke bislang auch nie. Für mein Verständnis bliebe ja bald nur noch der Systemdruckregler übrig. Ein Grundträger einer zweiten K-Jetronic liegt sogar noch bereit. Nach dem Umbau sind aber dann vermutlich Einstellarbeiten der Drücke notwendig.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass mir dabei dann jemand aus Forum mit Rat beiseitestehen kann.

Danke und sonnige Grüße,
Patrick

Hallo Patrick,

ein Taktventil am M110 ist nachgerüstet. Aber Du hast es eh schon ausgeschlossen. Es hätte gereicht, den elektrischen Stecker abzuziehen.

Die Drücke kannst Du sehr wohl am stehenden Motor messen. Einfach nur das KPR brücken und dann kannst Du alles messen.

Hallo,

hast Du denn schon mal geprüft, ob Du überhaupt einen starken Funken hast?