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Die Bosch D-Jetronic war 1967 die erste Großserien elektronische Einspritzung der Welt. - Bosch's D-Jetronic was the first mass-production electronic fuel injection.

Ruckeln und schlechter Motorlauf während der Warmlaufphase

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14 Jun 2015 21:08 #1323 by Joe
Hallo liebe D-Jet´ler,
ich bin seit Jahren begeisteter Fahrer eines 450 SE, Baujahr 1974 (siehe Bild). Es handelt sich hierbei um ein original deutsches Fahrzeug, bei dem ich das Glück hatte, dass vorher noch kein selbsternannter Experte irgendwelche VW oder Opel Komponenten verbaut hatte. So lief das Fahrzeug auch immer problemlos, bis auf die Tatsache, dass der Motor (M117 983) im Leerlauf unrund lief. Da hat man sich zwar im Laufe der Zeit daran gewöhnt, wenn ich aber bessere technische Kenntnisse habe, so möchte ich auch diesem Problem einmal auf den Grund gehen.
Ganz akut ist aber in den letzten Tag ein ganz anderes Problem aufgetreten: Vom Start weg bis zum Erreichen der Betriebstemperatur (ca 85 Grad, nach Öffnen des Thermostats) läuft das Fahrzeug gefühlt auf nur maximal 6 Zylindern, der Wagen ruckelt, nimmt kaum Gas an und hat dementsprechend fast keine Leistung. Wenn der Motor aber ausreichend warm ist, ist es so, als wäre nichts gewesen. Er nimmt sofort Gas an und funktioniert auch unter Volllast einwandfrei.
Hat jemand von Euch schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich freue mich auf einen regen Gedankenaustausch.
Viele Grüße Joe

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14 Jun 2015 22:20 #1324 by nordfisch
Hallo Joe und Herzlich Willkommen,
Iich bin nun nicht der ausgewiesene Mercedes-Experte, aber einige Hinweise kann ich Dir schon mal geben:
- Die Zündkabel altern und dies hat oft massive Auswirkungen auf den Motorlauf, speziell beim V8.
Es gibt da wohl große Qualitäts- und Preisunterschiede.
Ich denke, jetzt während Volkers Urlaub wird wohl Obelix eine Empfehlung aussprechen können. Nicht einfach so irgendwas kaufen...
Natürlich sollten die Kerzen, Verteilerkappe und -finger auch eingehend kontrolliert werden. Die Kerzen z.B. würde ich gleich ersetzen, sind ja kein großer Kostenfaktor und gehen leicht kaputt, wenn sie 'nass mitlaufen' ohne zu zünden.

Volker hatte unlängst ein Problem an seinem M117, das den Motor überfettete. Die abgesoffenen Kerzen brauchten 30 km, um wieder freizubrennen.

Ich kenne es von V8-Kollegen aus der Opel-Szene, dass gerade die bei Mercedes wohl auch gern verbauten NGK-Kerzen auf diese Art defekt gehen.

Viele Grüße - schreib mal über die Historie der Zündungskomponenten.

Norbert
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15 Jun 2015 01:21 #1325 by Obelix
Hallo ihr Beiden,
wie Norbert schon sagte solltest du auf jeden Fall die Zündung Auf Herz und Nieren prüfen, da ja anscheinend auch im warmen Zustand der Leerlauf nicht einwandfrei ist. Hier solltest du gleich Nägel mit Köpfen machen und am besten alles vom Unterbrecher bis zu den Zündkerzen erneuern falls Alter und Laufleistung unbekannt sind. Am besten Bosch verwenden.
Bei deinem Kaltstartproblem solltest du alle luftführenden Gummischläuche genauer unter die Lupe nehmen, hier könnte im Bereich um den Zusatzluftschieber das Problem liegen.
Bei der Gelegenheit kannst du auch gleich das Saugrohr auf Dichtheit prüfen wegen des Leerlaufproblems.
Viel Erfolg beim suchen
Gruß
Obelix

Gruß
Christian
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15 Jun 2015 20:32 #1326 by Joe
Schon mal Danke für die ersten Hinweise. Ich denke, ich muss hier zwischen zwei verschiedenen Baustellen unterscheiden. Zum einen den unrunden Leerlauf und zum anderen die Probleme während der Warmlaufphase.
Zum Letzterem kann ich berichten, dass Unterbrecher, Verteilerläufer, Verteilerkappe und Zündkerzen neu sind. Allein die Zündkabel haben einige Jahre auf dem Buckel. Ich glaube aber nicht, dass es daran liegt, da keinerlei Beschädigung oder Versprödung erkennbar sind und im warmen Zustand alles perfekt ist. Oder verhalten sich Zündkabel so unterschiedlich wenn warm oder kalt?
Die Dichtheit in den luftführenden Teilen habe ich noch nicht hundertprozentig geprüft, aber auch hier die Frage warum nur während der Warmlaufphase und nicht auch im warmen Zustand? Wenn Undichtheiten vorhanden sind, dann doch sicher durchgängig. Könnte der Drosselklappenschalter irgendeine Rolle spielen?
Gruß Jochen

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15 Jun 2015 21:35 #1327 by nordfisch
Hallo Jochen,
die Zündkabel sind ja Widerstandskabel, sie werden im Betrieb nicht nur durch die Motorwärme warm, es kann also schon zu temperaturabhängigen Effekten kommen. Man hat da schon öfter mal so grünspanige Korrosion insbesondere am Übergang zwischen Kabel und Kontaktelementen.
Ich würde da zumindest mal die Widerstandswerte messen.

Was den Drosselklappenschalter betrifft, glaube ich nicht an dessen Beteiligung.
Er meldet ja im gesamten Bereich zwischen Stand- und Vollgas keinerlei Positionsinformationen an das Steuergerät.

Wie Obelix schreibt, sind der Zusatzluftschieber und Vakuumlecks natürlich immer heiße Kandidaten für Probleme der Aufwärmphase. Den solltest Du mal prüfen - ist im Kompendium beschrieben.

Denkbar wären aber auch Probleme an den Temperatursensoren oder ganz allgemein Kontaktprobleme am Kabelbaum.
Hier könntest du dir mal den passenden Prüfplan herunterladen und strikt komplett 'abarbeiten'. Damit kannst du schon mal die allermeisten elektrischen Komponenten abarbeiten und Fehler ausschließen, was ja auch hilfreich ist.

Am allerbesten ist natürlich, wenn man dabei ganz konkret Fehler findet...

Viel Erfolg
Norbert
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15 Jun 2015 21:47 #1328 by Obelix
Hi,
Also gerade den drosselklappenschalter würde ich hier nicht Verdächtigen, dem ist es ziemlich Wurscht wie warm der Motor ist. Die Dichtheit des Ansaugsystems ist zu prüfen , da hier ja der Zusatzluftschieber beinhaltet ist und sich undichtigkeiten negativ bemerkbar machen können bis er im warmen Zustand geschlossen ist.
Bei den Zündkabeln komme ich jetzt nicht ganz mit, zuerst schreibst du von einem nicht runden Leerlauf , jetzt dass im warmen Zustand alles ok wäre. Was stimmt nun ?
Im Zweifelsfall einfach durchmessen und mit einem Wassersprüher auf Funkenschlag prüfen, dann weißt du Bescheid.

Gruß
Obelix

Gruß
Christian
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16 Jun 2015 08:13 - 16 Jun 2015 08:14 #1330 by Dr-DJet
Hallo Joe,

nur kurz aus dem Urlaub ein herzliches Willkommen von mir. Die Kaltlaufprobleme können auch aus der Zündung kommen. Ich hatte mal einen Fall, wo ein 350SLC kalt nur 40 km/h lief. Warm war dann alles bis auf ein Ruckeln bei 160 km/h okay. Da waren die Unterdruckanschlüsse am Zündverteiler porös und vor allen Dingen war der Zündverteiler vom Stehen so verharzt, dass kalt die Drehzahlverstellung total hing. Warm ging sie, aber auch nicht gut.

Deshalb miss bitte erst mal Deinen Schließwinkel und dann am eiskalten Motor den Zündzeitpunkt im Leerlauf, bei 1500/min und bei 3000/min sowie die Unterdruckverstellung des Zündverteilers. Du hast übrigens Früh- (oben) und Spätverstellung (unten) an der Unterdruckdose. Die richtigen Werte stehen hier .

Viele Schraubergrüße - best regards, Dr-DJet Volker
Alles für den Mercedes-Benz R/C 107 und W116 in der SLpedia Sternzeit 107
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Last edit: 16 Jun 2015 08:14 by Dr-DJet.
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16 Jun 2015 17:35 #1332 by Joe
Ich habe jetzt von Euch so viele Hausaufgaben bekommen, dass ich damit erst mal beschäftigt bin. Ich melde mich dann wieder, wenn ich beim Prüfen irgendwo (technisch) nicht weiterkomme. Also bis denn ...

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19 Jun 2015 19:18 #1353 by Joe
Da ich ja irgendwo anfangen muss, habe ich mit der Sichtprüfung der Unterdruckdose am Zündverteiler begonnen. Die Luftleitungen sind dicht, auch die Platten im Zündverteiler sind schön beweglich. Ist es aber normal, dass die Dose den Unterdruck nicht hält? Ich habe nämlich am roten Schlauch ein Vakuum erzeugt und die Luft ist in der Dose kurz danach entwichen. Bei der Spätverstellung (weißer Schlauch) hält die Dose das Vakuum. Morgen will ich mal die Widerstände der Zündkabel prüfen. Gibt es da Richtwerte, die vermutlich zwischen kaltem und warmen Zustand unterschiedlich sind.?
VG Joe

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19 Jun 2015 21:01 #1354 by Obelix
Hi Joe,
normalerweise sollte die Dose natürlich den Unterdruck halten, ob es sich im Fahrbetrieb nachteilig auswirkt hängt natürlich davon
ab wie schnell das Vakuum entweicht.
Bei den Zündkabeln kommt es darauf an welche Entstörstecker du verbaut hast, entweder 1Kilo-Ohm oder 5 Kilo-Ohm.
Demnach sollte der Gesamtwiderstand der Zündkabel nicht wesentlich höher sein, egal warm oder kalt.

Gruß
Obelix

Gruß
Christian

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24 Jun 2015 08:46 #1367 by Dr-DJet
Hallo,

ob 1 oder 5 kOhm ist nicht so wichtig, wichtig ist, dass sie alle gleiche Werte haben. Der Widerstand ist in dem Fall der Zündkerzenstecker. Ich habe auch schon Kabel von Bremi gesehen, wo die sich am Kerzenstecker unten durchgescheuert hatten. Das hat man nur nach Herausziehen gesehen. Im Zweifel lieber neu, denn die Zündkerzenstecker gehen gerne unter der Hitze des V8 defekt. Auch der Verteilerfinger hat einen Widerstand und normalerweise eine Fleihkraftabschaltung. Wenn die hakt, kann es auch Probleme geben.

Als Ersatz empfehle ich Bosch Komponenten und Beru Zündkabelsätze.

Viele Schraubergrüße - best regards, Dr-DJet Volker
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24 Jun 2015 17:03 #1369 by inuw
Hallo zusammen,
hallo Volker,
ganz grundsätzlich tendiere ich auch zum Markprodukt Bosch bzw. Beru. Aber.. vorausgesetzt, man kann optische Aspekte ausschließen!
Kennt einer.., hat einer.. Erfahrungen mit Produkten von sentech www.sentech-zündkabel.de .
Liest sich auf der Seite alles ganz gut, aber Eure Meinung ist mir wichtig! B)

Für meinen wäre es die Set-Nummer 8256
www.amazon.de/dp/B004LU04RE/?smid=A3AMHL...WCb7mmGWz5roAMUCn5dg
Ich überlege in dieser Projektphase diese Kabel einzusetzen - Meinen Dank für Euren Beitrag.

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24 Jun 2015 17:50 #1370 by nordfisch
Hallo,
das was da als innovative Technologie in schlexcht übersetztem Polnisch angepriesen wird, ist aus meiner Sicht alles Andere als Neu.
Kabel mit solchem Aufbau gab es schon vor vierzig Jahren oder noch früher.
Sowas habe ich noch liegen - die Originalausrüstung meines Autos.

Problematisch ist an diesen Kabeln die Kontaktstelle (der Übergang) an den Steckern, da hatten wir 'damals' sehr oft Korrosionsprobleme (Grünspan), weil eben verschiedene Metalle aufeinandertreffen und der Übergang mit einem kleinen eingeschobenen spitzen Kontaktblech realisiert werden muss - Kontaktprobleme also an 2 Stellen jeder einzelnen Verbindung auftreten können..
Außerdem kann die dünne Widerstandsspirale mitten drin brechen.

Ich will damit nicht sagen, dass diese Kabel jetzt nicht funktionieren oder gar Müll sind - aber ein besonders hochwertiges Produkt ist das bestimmt nicht.

Viele Grüße
Norbert

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24 Jun 2015 18:00 #1371 by Dr-DJet
Hallo,

meine Meinung dazu ist:

1. Silikonkabel und geschraubte Stecker mit Crimpung sollten es sein. Nur so kann man leicht die Stecker tauschen und die Nummern aufschieben.
2. Wie die verlinkten Zündkabel gemacht sind, kann ich nicht beurteilen, da es dort schlicht keine Info gibt. Weder zu den Steckern noch zu den Crimpungen.

Viele Schraubergrüße - best regards, Dr-DJet Volker
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19 Aug 2015 22:49 #1732 by Joe
So, jetzt habe ich endlich den Fehler gefunden. Entgegen meiner ursprünglichen Meinung wurde nämlich bei der letzten Wartung zwar Verteilerläufer und -kappe erneuert, nicht aber der Unterbrecherkontakt. Und dieser jener war der Übeltäter. Ich habe aber bei dieser Gelegenheit noch einen porösen Unterdruckschlauch entdeckt und werde auch die Zündkabel komplett erneuern. Vielen Dank für Euere Mithilfe!
Was nun noch ansteht ist die Erneuerung sämlicher Schutztüllen. Nur wie bekomme ich das hin? Vermutlich muss ich die Kabel neu pinnen, weiß jemand, ob es da noch die erforderlichen Ersatzteile gibt? Die Tüllen habe ich schon.
VG Joe

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19 Aug 2015 23:11 #1734 by Dr-DJet
Hallo Joe,

da die Unterbrecherrkontakte am MB nur die Transistorzündung steuern und nicht mehr den Strom der Zündspule schalten, brennen die nicht ab. Aber es kann sich Belag bilden oder aber wie beim Gebiss nutzt sich der Nocken ab. Deshalb schmiere besser das Filz da dran mit Heißlagerfett.

Die Schutztüllen sind eigentlich einfach zu erneuern. Die Flachsteckhülsen sind in den Steckergehäusen mit einer Rastzunge befestigt. Also geht das wie folgt:
  1. Kabelfarben aufschreiben / fotografieren
  2. Rastzunge von vorne mit einer Nadel zur Seite drücken und Flachsteckhülse nach hinten rausziehen
  3. Alte Gummitülle abziehen und neue aufs Kabel aufschieben
  4. Flachsteckhülsen wieder ins Steckerghäuse in der alten Reihenfolge einstecken
  5. Auf gutes Einrasten der Rastzungen achten

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